Interview mit Daniela Sämmler

tri-mag.de: Wir haben Daniela Sämmler im Trainingslager auf Lanzarote getroffen und mit ihr über die letzte Saison, neue Trainingsansätze und den Ironman Hamburg gesprochen. Von Alexander Siegmund, 13.02.2018.

Daniela Sämmler bei ihrem Sieg des Ironman Hamburg.

FOTO Nils Flieshardt / Spomedis

Sie haben in der vergangenen Saison vor allem zum Ende viele Wettkämpfe bestritten und konnten mit dem Ironman Hamburg ein großes Rennen gewinnen. Wie fällt insgesamt die Bilanz aus?

2017 war auf jeden Fall meine bislang beste Saison, obwohl ich am Anfang lange mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte und erst spät ins Training einsteigen konnte. Dafür lief es hinten raus aber richtig gut und ich konnte das Jahr mit guten Ergebnissen abschließen.

Zum Ende der Saison haben Sie jeweils zwei Mittel- und Langdistanzen in nur wenigen Wochen absolviert. Wie haben Sie die Pause nach Ihrem 3. Platz beim Ironman Barcelona und der großen Wettkampfbelastung gestaltet?

Das stimmt, am Ende der Saison war ich wirklich viel im Einsatz. Wir konnten durch teilweise tägliche Anpassung des Trainings und der entsprechenden Entlastung eine sehr gute Balance finden. Vermutlich habe ich in der Zeit mehr Renn- als Trainingskilometer gesammelt. Nach Barcelona habe ich dann zwei Wochen fast gar nicht trainiert und für ein paar Tage Urlaub in den Bergen gemacht. Ich hatte dann aber schnell wieder Lust, mich zu bewegen und wusste, dass ich beim Frankfurt Marathon in einer Mainova-Staffel laufen würde. Damit dies nicht mein allererster Lauf wird, habe ich vorher schon einige kürzere Einheiten gemacht. Das richtige Training ging dann Anfang November nach knapp sechs Wochen Pause wieder los.

Sie waren kurz nach Barcelona auf der Radbahn und haben Material und die Position auf Aerodynamik getestet.

Genau, das war zwei Wochen nach dem Ironman Barcelona, um noch einmal unterschiedliche Veränderungen im Material zu testen. Ende Januar stand noch ein weiterer Test auf der Bahn für das Fine-Tuning an und später im Jahr werde ich wohl gemeinsam mit meinem neuen Laufradsponsor Swiss Side in den Windkanal gehen, um für 2018 bestens gerüstet zu sein.

Welche Erkenntnisse konnten Sie aus der vergangenen Saison ziehen und wo sehen Sie Ansätze, um den nächsten Leistungssprung zu machen?

Zusammen mit meinem Trainer Utz Brenner habe ich nach der Saison alle Bereiche detailliert analysiert und in allen Disziplinen Ziele und entsprechende Strategien festgelegt, um mich weiter zu entwickeln. Ein Schwerpunkt liegt dabei klar auf dem Laufen, vor allem auf der Technik und Ökonomisierung des Laufstils. Darüber hinaus arbeiten wir mit Martin Beckmann (ehemaliger Deutscher Marathonmeister) zusammen, der zusätzliche, sehr gute Impulse beisteuert und weitere Potentiale aufgedeckt hat. Die Veränderungen muss ich jetzt natürlich noch in die höheren Wettkampf-Intensitäten umsetzen, aber ich konnte seitdem in kurzer Zeit mit viel Athletik- und Techniktraining gute Fortschritte erzielen und sehe mich auf einem sehr guten Weg. Auch beim Schwimmen setze ich viel auf Beweglichkeits- und Athletiktraining und habe auch hier viel an der Technik gearbeitet, was sich ebenfalls schon positiv bemerkbar macht. Ich bin mir sicher, dass mir dieser Ansatz mehr bringt, als einfach die Umfänge zu erhöhen. Zusammen mit einer guten Radleistung würde mir eine gute Schwimmform natürlich taktische Möglichkeiten geben, wenn ich die Rennen direkt von vorn mitgestalten kann.