Gut zwei Monate sind seit der Geburt unserer Tochter bereits vergangen. Von „Alltag“ kann zwar noch nicht die Rede sein, denn jeder Tag verläuft anders. Zumindest eine gewisse Trainingsroutine hat sich aber mittlerweile wieder eingestellt. 🙂

Inzwischen bin ich nicht nur auf dem Rad und im Wasser, sondern auch wieder in meinen Laufschuhen unterwegs.

 

Laufen nach der Schwangerschaft: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

 

Da es viele Kontroversen zum Thema Laufen nach der Schwangerschaft gibt und das Thema sehr umstritten ist, möchte ich Euch gerne ein wenig auf meinem persönlichen Weg mitnehmen.

Zwei Monate nach der Geburt muss man die Aussage „zurück in den Laufschuhen“ sicherlich relativieren…

Die meisten sagen, das sei viel zu früh, man dürfe frühestens sechs Monate nach der Geburt eines Kindes wieder mit dem Laufen beginnen. Anderen ist das egal oder sie haben während der Schwangerschaft überhaupt nicht mit dem Laufen aufgehört und machen auch danach weiter, als ob nichts gewesen wäre…

Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Wo genau, das muss jede Frau selbst herausfinden.

Jeder sagt einem, was das Richtige ist (auch wenn man gar nicht danach gefragt hat). Aber letztendlich kann man es nur selbst wissen und ist schließlich auch die Einzige, die mit den Konsequenzen leben muss – den guten wie den schlechten.

 

Ich hatte das große Glück, eine gesunde Schwangerschaft zu erleben, auf natürlichem Wege zu entbinden und mich danach sehr schnell wieder gut zu fühlen. So konnte ich bereits zwei Wochen nach der Geburt wieder mit leichtem Radfahren beginnen und auch beim Schwimmen das Training schnell wieder aufnehmen. Das ist sicherlich nicht selbstverständlich. Bei meiner ersten Schwangerschaft hat das alles gut fünf Wochen länger gedauert. Womit sich eine weitere Floskel bestätigt: Jede Schwangerschaft ist anders.

Wir haben nur diesen einen Körper – und das sollte man sich immer vor Augen halten, nicht nur nach einer Schwangerschaft!

Beim Laufen gebe ich mir daher deutlich mehr Zeit, da die Belastung für den Körper insgesamt viel größer ist – gerade während der Stillzeit. Hier sollte man wirklich vorsichtig sein, es langsam angehen und lieber ein paar Wochen länger warten.

Nicht zufällig heißt es ja: „Eine Schwangerschaft kommt zehn Monate und geht zehn Monate“.

Wenngleich das nicht bedeutet, zehn Monate die Füße hochzulegen: Ich kann hier natürlich nur für mich selbst sprechen, aber meinen Erfahrungen nach ist wirklich etwas Wahres dran!

 

Um einen kleinen Einblick davon zu geben, was das aktuell für mein Training bedeutet:

Neben Beckenbodentraining und vorsichtigem Aufbau von Stabilität, allgemeinem Athletik- und Krafttraining, haben wir in den ersten Wochen nach der Geburt mit Spazierengehen und Walken begonnen, dies dann von Woche zu Woche gesteigert und inzwischen bin ich dabei, das Laufen langsam wieder aufzubauen:

 

Gestartet haben wir mit 2 x 15-20 Minuten pro Woche, inzwischen bin ich bei ca. 3x 30-40 Minuten, alle Einheiten mit eingebauten Gehpausen und immer mit dem Fokus auf Technik und Stabilität statt auf Umfang.

Aus der Sicht eines Triathleten mag dieses Trainingspensum lächerlich klingen – vor allem, wenn ich von meinen Zielen für die kommenden Monate spreche…

Aber ich sehe es so: Es wird die Zeit brauchen, die es braucht, und bei allen sportlichen Zielen ist es am wichtigsten, so gut und so lange wie möglich gesund und verletzungsfrei zu bleiben – nicht bloß in den kommenden Monaten.

Mein wichtigster Tipp ist daher: Schritt für Schritt und mit Geduld an die Sache rangehen und von Grund auf gut aufbauen, gerade was die Stabilität und die Technik betrifft.

 

Die vielen starken Leistungen meiner Profi-Kollegen in den letzten Wochen sind für mich gleichzeitig natürlich die beste Motivation, mich wieder zurück zu kämpfen!

Auch wenn mein Weg in diesem Jahr etwas anders aussieht als die Jahre zuvor: Ich freu‘ mich auf die Herausforderung und darauf, 2022 wieder an der Startlinie zu stehen! 🙂

Bis dahin: Euch allen eine schöne Saisonpause – und denen, die noch ein Rennen vor sich haben: Viel Erfolg und vor allem Spaß!

 

Bleibt gesund!

Eure Dani