Es ist Race Week für Profi-Triathletin Daniela Bleymehl! Bevor es in wenigen Wochen zum Showdown bei der Ironman WM der Damen in Nizza und damit zum Saison-Highlight für die Darmstädterin geht, steht ein finaler Härtetest bevor: Beim Ironman 70.3 Zell am See-Kaprun geht es um nichts Geringeres als die Titelverteidigung – in einem auffallend starken Starterinnen-Feld. Ein Blick auf das bevorstehende Rennen und das, was 2024 bisher gebracht hat …

Dani, der Sommer war trainingsreich bei Dir – zuletzt beim letzten Trainingslager vor der WM in einem Deiner erklärten Lieblingsorte Livigno. Kannst Du einen kleinen Einblick gewähren, wie es vor Ort lief?

Die Zeit in Livigno war wirklich schön. Optimale Bedingungen, gute Einheiten, die mich mit dem richtigen Gefühl in die letzte Phase vor dem WM-Rennen geschickt haben – kurzum: Der Trainingsblock stimmt mich positiv. Ich konnte optimal trainieren, jeden Tag nutzen und auch mit meiner Familie – dank tatkräftiger Unterstützung – eine gute Zeit genießen, die mir sehr gutgetan hat.

Zuerst geht es jetzt aber nach Zell am See. Der Plan für den kommenden Race-Sonntag beim Ironman 70.3 …?

Der steht schon fest: Im vergangenen Jahr habe ich, wie schon 2019, bei diesem Rennen einen ziemlich perfekten Tag erwischt – und gewonnen. Natürlich wäre es schön, wenn das auch in diesem Jahr gelingen würde. Aber ich muss realistisch bleiben: Das Feld ist in diesem Jahr kaum mit dem von 2023 vergleichbar. Die Ironman Pro-Series hat noch mehr Top-Starterinnen und Konkurrentinnen in die schöne Region gezogen und die Startliste ist vor allem mit Namen gespickt, die sich auf die Mitteldistanz fokussieren und dementsprechend stark einzuschätzen sind. Mein Hauptziel ist die IRONMAN WM in Nizza, was nicht heißt, dass ich mich verstecken muss und möchte. Ich kenne die Strecke, liebe anspruchsvolles Radfahren und gehe mit genau dieser Haltung an das Rennen am Sonntag ran. Außerdem weiß ich, wie schön es sich anfühlt, in Zell als Erste über die Ziellinie zu laufen … 😉

Zum Thema Pro-Series: Wie blickst Du in diesem Zuge auf die Neuerungen der Saison, etwa die Einführung ebendieser Serie bei IRONMAN?

Durch die Rennen der PTO und der IRONMAN Pro Series hat der Sport eine ganz neue Dynamik bekommen. Für mich als Langdistanz-Spezialistin ist die IRONMAN Pro-Series natürlich deutlich spannender. Jedes Rennen ist wie eine kleine Weltmeisterschaft mit garantiert stark besetzten Feldern, in denen jeder versucht, seine Stärken optimal auszuspielen. Das Ranking bleibt immer eine Momentaufnahme und man wird erst am Ende der Saison sehen, wer wirklich die Nase vorne hat, was es zusätzlich spannen macht. Insgesamt ein echter Meilenstein für die Entwicklung des Sports.

Die erste Hälfte der Saison 2024 ist geschafft. Da bietet sich auch ein Zwischenfazit an. Wie fällt Dein persönliches aktuell aus?

Ich würde sagen: wie eine kleine Achterbahnfahrt, aber insgesamt sehr positiv. Achterbahnfahrt, weil in den Rennen sicherlich nicht alles nach Plan, geschweige denn optimal verlaufen ist. Posi- tiv, weil ich gesund, fit und sehr zufrieden mit meiner Form bin und damit, wo ich aktuell stehe. Das Ziel ist natürlich, dies auch im Rennen unter Beweis zu stellen – und das hinzubekommen, daran arbeite ich nach wie vor mit großer Leiden- schaft. Dies hat mir auch die Zeit in Livigno mir wieder einmal bestätigt.